Medienberichte hatten es schon angekündigt, jetzt ist es offiziell: André Meyer ist nicht mehr Trainer des Halleschen FC. Der 39-Jährige wurde am Dienstagmittag freigestellt, das teilte der abstiegsbedrohte Drittligist mit.
Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Bis dieser gefunden ist, wird auf eine interne Lösung gesetzt: Nachwuchsleiter Jens Kiefer, der über die Fußballlehrer-Lizenz verfügt, wird die Mannschaft gemeinsam mit Co-Trainer Max Bergmann und Torwarttrainer Marian Unger leiten.
Dabei war nach der 0:2-Niederlage gegen den FSV Zwickau am Wochenende zunächst zu vernehmen, dass Meyer im Amt bleiben soll. Nun haben sich die Gremien offenbar umentschieden.
"Die Tabelle lügt nicht. Bei aller Wertschätzung für das große Engagement von André Meyer haben die Entwicklung in den letzten Monaten sowie das Auftreten des Teams bei der enttäuschenden Heimniederlage gegen den FSV Zwickau dazu geführt, dass wir uns in Vorstand und Verwaltungsrat einstimmig für eine Trennung ausgesprochen haben", wurde Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Fox zur Trennung zitiert.
Halle steht nach 20 Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz, zwei Punkte unter dem Strich. Aus den letzten fünf Partien holte der HFC nur einen Punkt - im Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen (0:0).
Vorstandsmitglied Fox: "17 Punkte aus 20 Partien in dieser Saison sind ein historischer Tiefstwert seit Zugehörigkeit zur 3. Liga. Daher sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir auf der Trainer-Position einen neuen Impuls setzen müssen. Bei André Meyer bedanken wir uns ausdrücklich und wünschen ihm für seinen weiteren Werdegang alles erdenklich Gute."
Meyer war seit Dezember 2021 im Amt und stand in 37 Pflichtspielen an der Seitenlinie. Unter seiner Führung erzielte seine Mannschaft einen Schnitt von 1,03 Punkten pro Partie.
Seine Freistellung ist schon die dritte des heutigen Tages in der 3. Liga. Zuvor trennte sich 1860 München von Michael Köllner und Rüdiger Rehm musste beim FC Ingolstadt gehen.
In Halle hatten zuletzt bereits zwei Personalentscheidungen für Aufregung gesorgt: Sportdirektor Ralf Minge und Präsident Jens Rauschenbach kündigten ihre Abschiede an.